Massagen in der Schwangerschaft: Besondere Regeln für werdende Mütter
Die Schwangerschaft ist eine Zeit des Wandels und des Wachstums, sowohl körperlich als auch emotional. Inmitten der Freude und Erwartung können jedoch auch Beschwerden auftreten, die das Wohlbefinden beeinträchtigen. Eine der häufigsten Beschwerden, unter denen Schwangere leiden, sind Rückenschmerzen, rund 50 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Während der Schwangerschaft können Massagen diese Beschwerden lindern, dennoch gelten hier spezielle Regeln, die du unbedingt kennen solltest, um eine sichere Behandlung für dich und dein Kind zu erfahren: Von der geeigneten Technik bis zur idealen Position für dich – in diesem Artikel klären wir auf. Lesetipp: In unserem Artikel „Von Kopf bis...
Die Schwangerschaft ist eine Zeit des Wandels und des Wachstums, sowohl körperlich als auch emotional. Inmitten der Freude und Erwartung können jedoch auch Beschwerden auftreten, die das Wohlbefinden beeinträchtigen. Eine der häufigsten Beschwerden, unter denen Schwangere leiden, sind Rückenschmerzen, rund 50 Prozent aller Frauen sind davon betroffen.
Während der Schwangerschaft können Massagen diese Beschwerden lindern, dennoch gelten hier spezielle Regeln, die du unbedingt kennen solltest, um eine sichere Behandlung für dich und dein Kind zu erfahren: Von der geeigneten Technik bis zur idealen Position für dich – in diesem Artikel klären wir auf.
Lesetipp: In unserem Artikel „Von Kopf bis Fuß - hier helfen Massagen" haben wir außerdem die vielfältige Wirkung von Massagen für dich thematisiert.
Weshalb während der Massage in der Schwangerschaft besondere Regeln gelten
Bekanntermaßen durchläuft der weibliche Körper während der Schwangerschaft tiefgreifende Veränderungen wie etwa erhöhte Empfindlichkeit, was bedeutet, dass die Haut und die Sinne oft reaktiver sind und der Körper Berührungen intensiver wahrnimmt. Auch verändert sich die Blutzirkulation sowie der hormonelle Haushalt. Diese Faktoren erfordern eine spezielle Herangehensweise bei Massagen. Denn während bestimmte Techniken bei Nicht-Schwangeren vorteilhaft sind, können sie für Schwangere und ihre Kinder Risiken bergen.
Beispielsweise kann starker Druck auf bestimmte Körperregionen den Blutfluss beeinträchtigen oder sogar Wehen auslösen. Die Lockerung von Gelenken und Weichteilen durch hormonelle Veränderung erhöht außerdem das Verletzungsrisiko bei zu intensiven oder falsch angewendeten Massagetechniken. Daher ist es äußerst wichtig, dass die Behandlung die physiologischen und anatomischen Veränderungen berücksichtigt, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mutter und des ungeborenen Kindes zu gewährleisten.
Welche Massagen und Techniken sind während der Schwangerschaft erlaubt?
Wenn wir über Massagen während der Schwangerschaft sprechen, betreten wir ein Terrain, das so einzigartig und individuell ist wie jede Schwangerschaft selbst. Dabei geht es nicht nur darum, Entspannung zu finden, sondern auch um die Sicherheit und das Wohlergehen von Mutter und Kind. Deshalb sind einige Techniken förderlich und andere sollten in dieser sensiblen Phase vermieden werden.
Geeignete Massagetechniken für die Schwangerschaft
Sanftes Streicheln und leichtes Druck ausüben sind absolut ok. Folgende Techniken können daher in der Schwangerenmassage Anwendung finden:
#1 Die Schwedische Massage: Diese sanfte Form der Massage ist ideal für schwangere Frauen, da sie die Entspannung fördert und gleichzeitig Muskelverspannungen und -schmerzen lindert. Die Techniken umfassen sanftes Kneten, lange Streichbewegungen und rhythmisches Klopfen, die alle darauf abzielen, Stress abzubauen und die Durchblutung zu fördern.
#2 Die Prenatal-Yoga-Massage: Diese Technik kombiniert sanfte Yoga-Posen und Massage. Es wird besonderer Wert auf die Atmung und sanfte Dehnungen gelegt, um Verspannungen zu lösen und ein angenehmes Körpergefühl zu erreichen. Dabei wird kein Druck auf den Bauch ausgeübt.
#3 Die Lymphdrainage: Eine sanfte Massageform, die darauf abzielt, die Lymphzirkulation zu fördern und Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft zu reduzieren. Diese Technik ist besonders vorteilhaft für schwangere Frauen, die mit Schwellungen in Beinen und Füßen zu kämpfen haben.
Diese Techniken sind sanft genug, um die Entspannung zu fördern, ohne dabei Risiken einzugehen. Sie helfen, die Blutzirkulation zu verbessern, Verspannungen zu lösen und das allgemeine Wohlergehen zu steigern. Sie dienen nicht nur der mentalen Entspannung, sondern können auch typische Beschwerden wie Rücken- oder Beinschmerzen lindern.
Lagerung und Ablauf der Schwangerschaftsmassage
Eine wirkungsvolle Massage zeichnet sich allerdings nicht nur durch die richtige Technik aus. Auch eine bequeme und vor allem sichere Lagerung, insbesondere während der Schwangerschaft, zählt zu den wichtigsten Faktoren für den Erfolg der Anwendung.
Eine durch Polstersysteme gestützte Seitenlage fördert sowohl das Wohlbefinden des Babys als auch der Mutter. Diese speziellen Lagerungstechniken ermöglichen es, die Massage in vollen Zügen zu genießen, während sie gleichzeitig sowohl auf mentale Entspannung als auch das Lösen von Verspannungen ausgerichtet ist.
Die Seitenlage hilft insbesondere dabei, den Druck auf die großen Blutgefäße, insbesondere die Vena Cava und die Aorta, die an der Rückseite des Abdomens liegen, zu vermindern, die im Liegen auf dem Rücken komprimiert werden können. Das optimiert die Blutzirkulation auch für das Kind. Zudem erlaubt diese Position, im Unterschied zur Rückenlage, einen besseren Zugang für die Massage des unteren Rückenbereichs, der während der Schwangerschaft oft besonders belastet ist.
Neben der Seitenlage gibt es auch spezielle Massagetische oder Kissen, die es schwangeren Frauen ermöglichen, komfortabel in Bauchlage zu liegen, ohne Druck auf den Bauch auszuüben. Diese Tische oder Kissen verfügen über Aussparungen oder sind so geformt, dass sie den Babybauch sanft umgeben und stützen, während die werdende Mutter entspannt liegt. Diese Anordnung ermöglicht den Zugang zum Rücken, ohne die Sicherheit von Mutter und Kind zu beeinträchtigen. So können gezielte Massagen am Rücken durchgeführt werden, die besonders bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft Linderung verschaffen können.
Durch den Einsatz von zusätzlichen, speziell geformten Kissen wird der Bauch sanft gestützt, während du in der Seitenlage entspannst. So wird jeglicher Druck auf den Bauch vermieden und die Massage kann ihre Wirkung gefahrlos entfalten.
Unser Tipp: Bevor du eine Massage- oder Physiotherapiepraxis aufsuchst, rufe die entsprechende Einrichtung an und informiere dich, ob die Therapeuten und Therapeutinnen Erfahrung im Bereich der Schwangerschaftsmassage haben. Nicht jede Praxis ist auf deine besonderen Bedürfnisse während dieser Zeit ausgelegt. Doch hier ist es wichtig, dass nur geschultes Personal mit den entsprechenden Hilfsmitteln die Massage durchführt, damit du die für dich beste Behandlung bekommst.
Massagen in der Schwangerschaft: Die No-Gos
Während sanfte Techniken für schwangere Frauen vorteilhafte Wirkungen haben könnten, sollten intensive Knet- und Druckanwendungen, tiefe Gewebemassagen oder Techniken, die auf Druckpunkte abzielen, in der Zeit der Schwangerschaft vermieden werden. Der Grund dafür ist, dass sich die Gelenke und Bänder unter dem Einfluss von Relaxin lockern. Dabei handelt es sich um ein Hormon, das während der Schwangerschaft freigesetzt wird, und die Bänder und Gelenke lockert. Dies bereitet den Körper einerseits auf die Geburt vor, erhöht gleichzeitig jedoch die Verletzungsgefahr. Zudem besteht bei intensiven Massagen das Risiko, den Blutfluss zum Baby zu beeinträchtigen oder den Geburtsvorgang frühzeitig anzustoßen.
Angepasst und Achtsam: Der richtige Zeitpunkt für die Massage in der Schwangerschaft
Die Massage sollte immer an die individuellen Bedürfnisse und den aktuellen Schwangerschaftsstatus angepasst werden. Eine offene Kommunikation mit deinem Therapeuten ist dabei unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Massage ein genussvolles und sicheres Erlebnis wird.
Doch nicht nur hinsichtlich der Massagetechnik gelten eigene Regeln, auch die Schwangerschaftsphase ist ausschlaggebend dafür, ob Massagen angebracht sind. Denn so wohltuend Massagen sind, gibt es bei vorliegender Schwangerschaft Phasen, in denen du davon absehen solltest. Übliche Richtwerte für den richtigen Zeitraum für Schwangerschaftsmassagen liegen zwischen dem vierten und siebten Monat.
In den ersten drei Monaten wird oft von Massagen abgeraten, um die Risiken zum Beispiel auf vorzeitige Wehen zu minimieren. Diese Empfehlung basiert auf dem Vorsichtsprinzip, auch wenn es keine wissenschaftlichen Belege für negative Auswirkungen von Massagen in der Frühschwangerschaft gibt.
Ab dem zweiten Trimester können Massagen dann eine wertvolle Unterstützung für dich bieten, um entspannt und beschwerdearm mit den körperlichen Veränderungen umzugehen.
Gut zu wissen – Finanzierung von Schwangerschaftsmassagen
Obwohl Schwangerschaftsmassagen in den meisten Fällen sicher sind und wesentlich zum psychischen und physischen Wohlergehen beitragen, stellt sich oft die Frage nach ihrer Finanzierung. Die gute Nachricht ist, dass Massagen in der Schwangerschaft nicht immer aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Da sie als Teil der therapeutischen Behandlungen anerkannt sind, kann eine Massage durchaus auf ärztliche Anweisung von einem Physiotherapeuten durchgeführt und verschrieben werden.
Wenn du also unter schmerzhaften Verspannungen leidest, zögere nicht, deinen Arzt nach einer Überweisung zum Physiotherapeuten zu fragen. Es ist definitiv einen Versuch wert, sich über diese Möglichkeit zu informieren und die Kosten erstattet zu bekommen. Kläre jedoch im Vorfeld mit deiner Krankenkasse inwieweit solche therapeutischen Massagen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge übernommen werden, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.
Wohltuende Entspannung mit Bedacht genießen
Massagen in der Schwangerschaft sind eine wertvolle Bereicherung für werdende Mütter. Schwangerschaftsmassagen sind mehr als nur eine Quelle der Entspannung; sie sind eine gezielte Strategie zur Linderung von Beschwerden, von denen etwa 50 Prozent aller Schwangeren betroffen sind. Die richtige Auswahl von Techniken und die spezielle Aufmerksamkeit für die sichere Lagerung ermöglichen es, diese besondere Zeit des Lebens mit mehr Komfort und Wohlbefinden zu gestalten.
Die Möglichkeit, Massagen von einem Physiotherapeuten auf ärztliche Empfehlung durchführen zu lassen, bietet eine wertvolle Unterstützung und kann die finanzielle Last durch eine potenzielle Kostenübernahme der Krankenkasse erleichtern. Wenn du Massagen während deiner Schwangerschaft mit Bedacht einsetzt, kannst du damit diese so besondere Zeit mit zusätzlicher Fürsorge und Achtsamkeit bereichern.
Mitgründer und Geschäftsführer der Massagesessel Welt. Mit seinem Expertenwissen und seiner Branchenkenntnis hilft er, Privatpersonen und Unternehmen zu passenden Massagesessels für Entspannung, Gesundheit und Vitalität zu finden. Die individuelle Fachberatung erfolgt sowohl telefonisch oder per Videochat, als auch in der Ausstellung vor den Toren Stuttgarts.